Streitigkeiten zwischen den Mietern sind nicht selten. Oftmals handelt es sich hierbei um Probleme, die außerhalb der Mietsache liegen und auf die der Vermieter keinen Einfluss nehmen kann. Es macht also kei nen Sinn, sich beim Vermieter darüber zu beschweren, dass Frau X über Herrn Y schlecht gesprochen hat oder Ähnliches.
Derartige Auseinandersetzungen enden mitunter tragisch. Die Personen streiten sich im wahrsten Sinne des Wortes “bis aufs Messer”. Zwar muss sich keiner Unverschämtheiten gefallen lassen, doch wird oftmals wegen Kleinigkeiten prozessiert und somit das Klima in der Nachbarschaft für alle Zeiten vergiftet. Irgendwann werden die Streithähne so betriebsblind, dass sie die Absurdität ihrer Situation gar nicht mehr erkennen kön- nen. Hohe Kosten kommen auf die Einzelnen zu, denn der beauftragte Anwalt arbeitet bekanntlich nicht umsonst. Man sollte sich zuvor die Frage stellen; lohnt sich das? Kann ich den Streit eventuell durch ein vernünftiges Gespräch beilegen?
Häufiger Anlass für Streit unter Nachbarn sind Geräusche. Sicher hat niemand etwas dagegen, wenn ein Mieter in seiner Wohnung eine Feier ausrichtet. Aber auch hier ist zu berücksichtigen, dass der Gesetz geber übliche Ruhezeiten festgelegt hat. So darf zwischen 13 und 15 Uhr und ab 22 Uhr die Feier nur Zimmer lautstärke erreichen. Auch die Meinung, dass ein Mieter laut Gesetz Anspruch darauf hat, einmal im Monat in seiner Wohnung eine ordentliche Party mit viel Lärm feiern zu dürfen, ist absurd.
Wer feiern will, sollte an die Toleranz der Nachbarn appellieren. Das setzt deren Großzügigkeit voraus und die ist sicher gegeben, da sie irgentwann auch einmal eine Feier auszutragen haben.
Abschließend noch ein Tipp: Wer sich von einem Nachbarn gestört fühlt und meint, dass es unumgänglich ist, einen Rechtsanwalt aufzusuchen, der sollte seinen Anwalt darum bitten, nach vergleichbaren Fällen zu recher schieren, die von Gerichten entschieden wurden. So lassen sich am Besten die Chancen für eine erfolgreiche Klage abschätzen.
